Manche Schleudern hatten eine längere Schussweite als der Bogen, es gab aber auch Nachteile

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In der Antike war sie als Jagdwerkzeug bekannt, das bei richtiger Anwendung einen tödlichen Schlag versetzen konnte. Die Schleuder hat im Laufe der Geschichte in einer ganzen Reihe von Kulturen und Armeen ihre Anwendung gefunden. Das berühmteste Beispiel bis heute ist jedoch der biblische David, der den Riesen Goliath mit dieser kleinen (aber Wurf-) Waffe besiegte.
Die Schleuder hatte früher eine andere Form
In der Geschichte findet man zwei Arten von Schleudern, nämlich die Zwille und die Wurfschleuder (auch bekannt als die Hirtenschleuder). Die Mehrheit von uns ist auf die erste Variante gestoßen. Fast jedes Kind hat seine eigene Zwille zu Hause angefertigt, um Freunde oder Nachbarn wütend zu machen. Viele Menschen haben jedoch von der Hirtenschleuder nie gehört. Ihre Verwendung ist diametral unterschiedlich und viel schwieriger.
Ein Täschchen oder eine kleine Schüssel machen die Basis einer Hirtenschleuder aus. Auf jeder Seite erstreckt sich ein Arm, der den Griff der Schleuder ausmacht. Darüber hinaus kann das Täschchen aus dem gleichen Material wie die Arme bestehen, oder die gesamte Schleuder kann sogar einheitlich sein. Der Schütze steckt dann ein Projektil ins Täschchen. Es kann z. B. ein Stein, eine Metallkugel oder einfach alles sein, was gerade zur Hand ist. Dann greifst du einfach die Schleuderarme, schwingst du die Waffe und lässt du einen der Arme los. Eine solche Bewegung wirft das Projektil aus, weil sich die Schleuder aufgrund der Drehkraft öffnet.
Beide Varianten haben einige Gemeinsamkeiten
Erstens werden sie für ihre Größe und Benutzerfreundlichkeit unterschätzt. Man erwartet nicht, dass so eine kleine Waffe gefährlich sein kann, aber mit einem richtigen Schuss kann die Schleuder jemanden schwer verletzen. Ein weiteres gemeinsames Element ist die Tatsache, dass man seine eigene Stärke mit einer Schleuder vervielfachen kann. Auf diese Weise kann man das Projektil viel weiter als nur mit Armkraft werfen.
Zu den weiteren großen Vorteilen von Schleudern gehören z. B. einfache Herstellung, leichte Versteckbarkeit und dass man praktisch jedes Objekt als Projektil verwenden kann. Sie benötigt also keine spezielle Munition.
Materialien zur Herstellung von Schleudern haben sich im Laufe der Geschichte verändert
In der Antike konnte man Schleudern finden, die hauptsächlich aus drei Materialien bestanden. Das erste war Leinenstoff, aus dem feste Schnüre gewebt wurden, sowie Hanfstreifen und Wollgarn. Der Vorteil des Leinenstoffs und Hanfs war ihre Verschleißfestigkeit. Im Vergleich dazu war die Wolle viel leichter, was angeblich eine bessere Handhabung ermöglichte. Die Länge der Arme selbst variierte ebenfalls – meistens je nach Verwendungszweck. Die minimale Spannweite beider Arme der Hirtenschleuder betrug jedoch mindestens 1.25 Meter.
Schützen verwendeten meistens glatte Flusssteine als Munition. Ihr Gewicht variierte wiederum je nach Verwendungszweck und Größe der Schleuder. Um die Präzision und Reichweite zu erhöhen, begannen einige Waffenschmiede, Projektile aus Keramik oder Blei herzustellen, mit denen der Schütze das Ziel am besten treffen konnte. Die Projektile wogen zwischen 50 Gramm und einem halben Kilogramm. Solche großen Steine hatten oft die Fähigkeit zu töten.
Die Schleudern wurden auch von Armeen im Kampf eingesetzt
Es ist anzumerken, dass es sich nicht um ein Kinderspielzeug handelt, sondern um eine vollwertige Waffe, deren Verwendung ein beträchtliches Training erforderte. Am Anfang wurden Schleudern in der Armee nur als Ersatzwaffen verwendet, falls beispielsweise ein bewährterer Bogen versagte. Später tauchten aber einzelne Abteilungen von Schleuderschützen auf – wie z. B. in den Hussitenkriegen.
Schleudern waren sehr beliebt, weil sie einzigartige Vorteile hatten. Schleuderschießen war nicht so auffällig und bei Verwendung einer hohen ballistischen Flugbahn hatten sie eine effektive Reichweite von 200 Metern. Es kam oft vor, dass Bögen oft nur die halbe Reichweite hatten. Es war daher klug, eine Reihe von Schleuderschützen hinter den Bogenschützen aufzubauen und den Überraschungsfaktor auszunutzen. Zu weiteren Vorteilen gehörten z. B. ihre einfache und vor allem billige Herstellung, ein minimaler Platzbedarf und die Tatsache, dass man Munition überall unter eigenen Füßen finden konnte.
Einige Historiker sind jedoch der Meinung, dass es viel schwieriger war, eine Truppe von Schleuderschützen zu erstellen. Jeder Schütze benötigte seinen eigenen Raum zum Schleuderschießen und bei einer Hirtenschleuder ist dieser Raum viel größer als bei einem Bogen. Ebenso war es nicht möglich, eine mehrreihige Formation zu bauen, da die hinteren Schleuderschützen wahrscheinlich auf die Rücken ihrer Kameraden schießen würden.
Die moderne Schleuder
Um Schleuderschießen zu versuchen, muss man wahrscheinlich keine eigene Schleuder anfertigen. Trotzdem findest du im Internet viele Anleitungen, wie man eine einfache Schleuder bauen kann, damit sie nicht nur ästhetisch ist, sondern auch präzise. Du kannst dir auch die Sportvariante der Schleuder ansehen und deine Wurftechnik verbessern.
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