Die unterschätzte Axt hat eine lange Vorgeschichte. Wozu diente sie früher?
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Die ersten Äxte lassen sich schon in prähistorischen Zeiten finden. Die ersten Menschen bauten sie aus verarbeiteten Feuersteinen und gespaltenen Holzstücken. Und kein Wunder, dass sie unglaublich praktisch waren. Das erste dokumentierte Beil ist etwa achttausend Jahre alt. Dank weiterer Entdeckungen entwickelte sich auch die Axt. Feuer- und andere Steine wurden durch Bronze ersetzt – später auch durch Eisen, Stahl und andere Metalle.
Holzfällen können Sie vergessen
Heutzutage assoziieren wir eine Axt meistens mit dem Hacken von Holz, aber in der Vergangenheit hatte es viel mehr Bedeutungen. Früher diente sie hauptsächlich als eine Hiebwaffe. Ihre Popularität verdankt sie vor allem den Wikingern, die ihre Kampfäxte nach speziellen Verfahren schmiedeten. Diese waren zu dieser Zeit in Europa ohnegleichen und dank der hohen Qualität von geschmiedeten Waffen konnten die Krieger noch gefährlichere Schlachten gewinnen.
Vom 6. bis zum 9. Jahrhundert schwenkten Langobarden, Germanen und Kelten ihre Äxte, als sie einen Schlachtruf ausstießen. Das war aber noch nicht alles. Die gleiche Waffe wurde von Slawen und nomadischen Plünderern aus dem Osten eingesetzt. Die Verwendung von Kampfäxten war in allen Nationen praktisch gleich. Im Kampf schnitten sie damit den Gegnern ihre Glieder ab, im Übrigen wurden sie auch auf die Feinde geworfen. Die beste Verteidigung gegen Angreifer mit Äxten war ein Schild, der einen wesentlichen Bestandteil der Kampfausrüstung ausmachte.
Im Laufe der Zeit hat sich die Anwendung von Äxten auch auf andere Bereiche ausgeweitet. Die Holzfäller benutzen sie, um Wälder zu fällen und die Henker hackten damit Köpfe ab. Die Indianer begruben Äxte überdies als Friedenzeichen.
Man brauchte einen starken Schwung, um einen Kopf abzuhauen
Die Enthauptung mit Axt oder Schwert war im Mittelalter eine der schnellsten und effektivsten Todesarten. Andererseits würde eine große Anzahl von Verstorbenen dieser Aussage nicht zustimmen. Um den Kopf von ihren Körpern beim ersten Mal trennen zu können, musste der Henker nicht nur eine enorme Kraft besitzen, dank der er ein riesiges Richtbeil schwingen konnte, sondern auch sein Ziel richtig treffen. Letzteres war jedoch nicht so einfach, besonders wenn der Sträfling zappelte und versuchte, sich von den Fesseln zu befreien.
Dies führte oft zu Situationen, in denen die Axtschläge des Henkers wiederholt werden mussten und die Qualen des Verurteilten verlängert wurden. Nach einer solchen Trennung des Kopfes bewegten sich die Münder und Augen des Verstorbenen noch einige zehn Sekunden lang. Die Tatsache, dass Kinder oft zur Hinrichtung gingen, um den gruseligen Prozess zu betrachten, ist für uns heute unvorstellbar.
Die Hinrichtungen durch Enthauptung wurden später verbessert. Während der Französischen Revolution verbreitete sich eine neue Hinrichtungsmaschine, die heute als Guillotine bekannt ist. Äxte wurden daher zu diesem Zweck nicht mehr benötigt.
Zwei Gold für eine Axt und ein Taler für einen Schaft
Seit prähistorischen Zeiten besteht die Axt aus zwei Grundteilen, dem Schaft und dem Kopf. Der Kopf ähnelt normalerweise der Form eines Keils mit einem Loch, in das der Schaft fest eingesetzt ist. Es dient als der Griff des Werkzeugs und stellt eine Art von einem kurzen Stiel dar, der zuvor mit Ornamenten und Symbolen verziert wurde – diese Verzierungen kann man z. B. auf Wikingeräxten sehen. Die Länge und Form des Schafts sind hierbei sehr wichtig. Dank seiner Verarbeitung kann man die Axt richtig ausbalancieren. Beim Axtwerfen werden Sie ihre Qualität bestimmt anerkennen und hochschätzen.
Es scheint, dass Äxte heutzutage nicht mehr so benutzt werden wie früher, aber das Gegenteil ist der Fall. Zum Beispiel Tischler, Feuerwehrleute, Förster oder Metzger können auf Äxte nicht verzichten. Die Form der Axt selbst passte sich auch dem Beruf an. Tischler verwenden verschiedene Arten von Tischleräxten, von klein bis groß. Der gebräuchlichste Typ eines solchen Werkzeugs ist die breite Tischleraxt, die auch als Breitbeil bekannt ist. Bei kanadischen Holzfällern würde man andererseits eine doppelseitige zweischneidige Axt finden – man nennt sie einfach die kanadische Axt.
Tipps zur Axtpflege
Das Schärfen der Schneide ist einer der wichtigsten Schritte. Das erste Schleifen der Axt erfolgt in ihrer Herstellung mit einer Schärfscheibe. Danach muss die Schneide regelmäßig mit geeigneten flachen Feilen gewartet werden, die einfach von Zeit zu Zeit in kreisenden Bewegungen gegen die Werkzeugschneide geführt werden sollen.
Vermeiden Sie elektrische Schleifmaschinen, die auf den ersten Blick die Arbeit vereinfachen, aber auch Metall erhitzen können. Dann beginnt es sich durch Hitze auszudehnen und daraufhin an Qualität zu verlieren. Wenn Sie die Axt intensiv benutzen, ist es gut, sie manchmal einem Schmied anzuvertrauen. Er wird sie erneut schmieden und wieder härten.
Der Austausch des Schafts ist nach Gebrauch erforderlich. Es ist der gespannteste Teil des Werkzeugs und wenn es aus Holz besteht, kann es während der Arbeit reißen oder splittern. Dies bringt eine Reihe von Gefahren mit sich, die Sie vermeiden sollten.
Wenn ein Riss oder eine ähnliche Beschädigung auftritt, muss der Schaft sofort ersetzt werden. Entfernen Sie daher das gesamte Holz vom Kopf und insbesondere von dem Auge der Axt – es kann dabei um einen sehr mühsamen Prozess gehen. Vermeiden Sie wieder das Erhitzen vom Metall – aus diesem Grund dürfen Sie das Holz nicht verbrennen. Dies könnte den Axtkopf dauerhaft beschädigen. Die Axtschneide darf sich aufgrund der Rissgefahr nicht erwärmen. Eine so erhitzte und langsam abgekühlte Schneide stumpft auch viel schneller ab und kann später nicht mehr gut geschärft werden.
Auch die Lagerung der Axt soll nicht unterschätzt werden. Ihr Platz ist in einer trockenen Umgebung, wo es Feuchtigkeit und möglicher Korrosion widersteht. Sie können auch die zeitliche Abnutzung verhindern, indem Sie die Schneide mit Vaseline oder einem anderen Konservierungsmittel für ähnliche Werkzeuge bestreichen.
Wenn es um eine Outdoor-Axt geht, sollte man sie nach Beendigung der Außenarbeiten abtrocken und jeglichen Schmutz von ihr entfernen. Erwägen Sie für häufigere Transporte den Kauf einer Schutzhülle, in dem das Werkzeug in Trockenheit bleibt und mögliche Stöße verhindert werden.
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