Die Heilige Lanze: Mythen und Fakten. Was wissen wir?

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Die Legende vom Speer des Schicksals
Die Legende besagt, dass jeder, der diesen Speer besitzt, dazu bestimmt sei, die Welt zu regieren. Der römische Soldat Longinus sollte diesen Speer benutzen, um die Seite des gekreuzigten Jesus Christus zu durchbohren, um seinen Tod sicherzustellen. Daher ist der Speer auch als Longinuslanze oder Heilige Lanze bekannt. Die Frage ist natürlich, was mit der Lanze im Laufe der Geschichte passiert ist.
Eins ist aber klar. Die Lanze ist zu einer heiligen Reliquie geworden und wurde von allen Herrschern und Kriegsherren begehrt. Die Geschichte von der Heiligen Lanze ist wahrscheinlich als eine Kombination von mehreren alten christlichen Geschichten entstanden.
Der Speer des Schicksals hat Schlachten gewonnen
Woher stammt die Überzeugung, dass der Besitzer der Longinuslanze die Welt beherrschen kann? Vielleicht hatte es mit der Tatsache zu tun, dass diese Reliquie von wirklich mächtigen Menschen besessen wurde, wie zum Beispiel von Kaiser Konstantin dem Großen. Dieser berühmte Kaiser ist vor allem dafür bekannt, dass er das Christentum offiziell als Staatsreligion des Römischen Reiches anerkannt hat. Während seiner Herrschaft wurde die kirchliche Hierarchie gebildet und die religiöse Praxis eingeführt. Einer Legende zufolge gewann Konstantin eine Schlacht und wurde anschließend dank der Heiligen Lanze, die er besaß, zum Kaiser.
Auch während der Kreuzzüge spielte diese mysteriöse Waffe eine wichtige Rolle. Der erste Kreuzzug war grundsätzlich eine lange Belagerung von Antiochia. Die Kreuzfahrer mussten sich den zahlenmäßig weit überlegenen Streitkräften des Atabegs von Mosul, Kerboga, stellen. Die wundersame Entdeckung der heiligen Lanze unter der Kuppel des Petersdoms gab den erschöpften Kreuzrittern neue Kraft.
Raimond von Toulouse wurde der Hüter der Reliquie. Die spektakuläre Entdeckung motivierte die Kreuzfahrer zum Weiterkämpfen. Sie starteten einen Angriff zu Fuß, bewaffnet mit Kreuzritter-Schwertern. In der entscheidenden Schlacht von Antiochia am 28. Juni 1098 gewannen sie schließlich und die Heilige Lanze wurde zum Symbol ihres Erfolgs. Mehr über die Kreuzzüge haben wir in unserer dreiteiligen Artikel-Serie Die Geschichte der Kreuzzüge geschrieben.
Die Heilige Lanze war auch im Besitz des berühmtesten böhmischen Königs - Karl IV. Diese mächtige Reliquie wurde auf der Burg Karlštejn zusammen mit anderen heiligen Gegenständen aufbewahrt, die der Monarch für seine Sammlung erworben hatte. Nach Karls Tod gelangte der Speer in die Hände seines Sohnes Sigismund, der ihn nach Nürnberg transportieren ließ. Dort blieb er bis zu den Napoleonischen Kriegen.
Der Speer des Schicksals und der Zweite Weltkrieg
Als Napoleon durch Europa zog, versteckten die Habsburger die Reliquie in der Sicherheit der Wiener Schatzkammer. Doch während des Zweiten Weltkriegs wendete sich das Schicksal des Speers. Der abergläubische Adolf Hitler war überzeugt, dass dieses besondere Artefakt ihm die Weltherrschaft bringen würde, und so ließ er den Speer des Schicksals zurück nach Nürnberg bringen, um ihn zu einer heiligen Nazi-Reliquie zu machen.
Es bleibt ein ewiges Rätsel, ob diese Lanze wirklich magische Kräfte hatte, aber eines ist sicher - sie hat Hitler nicht zum Sieg verholfen. Heute kann niemand mehr sagen, ob es sich um eine echte Heilige Lanze oder eine bloße Nachbildung handelt. Was geschah mit dem geheimnisvollen Artefakt nach dem Krieg?
Die Amerikaner fanden den Speer des Schicksals in einem der unterirdischen Verstecke. General George Smith Patton, der die Legende gut kannte, musste der Versuchung widerstehen, die Reliquie in die Vereinigten Staaten zu bringen. Schließlich erging der Befehl, das Artefakt an Österreich zurückzugeben.
Moderne Technologie hat das Alter des Speers enthüllt
Obwohl in offiziellen Angaben behauptet wird, dass der Speer noch heute von Besuchern bewundert werden kann, gibt es Spekulationen, dass die Amerikaner nur eine Kopie an Österreich zurückgegeben und das Original behalten haben. Einige Experten behaupten sogar, der Speer stamme aus dem achten Jahrhundert und sei von Karl dem Großen beauftragt worden.
Neuere Analysen deuten jedoch darauf hin, dass der Speer im dritten oder vierten Jahrhundert nach Christus hergestellt wurde. Das bedeutet, dass es sich nicht um eine echte Longinuslanze handeln kann! Wohin ist das wertvolle Relikt also verschwunden? Wo könnte dieser verlorene Schatz sein und welche Geheimnisse könnte er verraten? Das sind Fragen, auf die wir vielleicht nie eine Antwort finden werden.
Auch du kannst den Speer des Schicksals besitzen
Wenn du dich auf die Suche nach dem Speer des Schicksals machen möchtest, haben wir gute Nachrichten für dich. Du brauchst nicht weit zu gehen, du kannst den Speer des Schicksals auch hier bei uns bestellen. Es handelt sich zwar nicht um die Originalwaffe, sondern um eine Nachbildung, es ist aber eine sehr hochwertige Replik des Museumsstücks, hergestellt aus patiniertem Eisen und Messing. Das glänzende Messinggehäuse ist von Hand mit der Inschrift „lancea et clavus domini“ - „Lanze und Nagel des Herrn“ - graviert. Das Produkt stammt aus der Werkstatt eines tschechischen Schmieds. Wenn du dich für authentische Repliken interessierst, besuche unsere Kategorie Schwertrepliken, in der du sowohl berühmte als auch weniger bekannte Waffen findest.
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