Colt

Samuel Colt und seine Traumwaffe

Der berühmte Erfinder und Industrielle Samuel Colt kam zur Welt in der amerikanischen Stadt Hartford im Jahr 1814. Sein Vater Christopher, der ehemalige Farmer, besaß eine Textilfabrik. Deshalb hatte der kleine Samuel Zugang zu verschiedenen Technologien. Von klein auf interessierte er sich für die Mechanik und die Sprengstoffe. Auf dem Dampfer, wo er den Beruf des Matrosen erlernte, sah der Junge drehbare Schaufelräder. Damals fiel ihm ein, eine Feuerwaffe mit dem Drehzylinder herzustellen. Seiner Vorstellung nach könnte diese Waffe fünfmal oder sechsmal ausschießen. Seine ersten Versuche blieben aber erfolglos. Bei der Produktion sparte Christopher Colt, der seinem Sohn nicht vertraute, mit dem Material: die erste Waffe schoß nicht und die zweite Waffe zersprang. Als Samuel 18 Jahre alt war, bat er um das Patent. 3 Jahre später patentierte er seinen Revolver in Europa, ein Jahr danach gelang es ihm auch in den Vereinigten Staaten. Bei seiner Arbeit knüpfte Colt an Percussionsrevolver von Artemus Wheeler und Collier-Revolver von Elisha Collier an.

Samuel Colt gründete in Paterson seine erste Waffenfabrik, wo er erste Revolver Colt Paterson erzeugte.

Reise der Colts durch die USA

Colt stellte seine Waffen den Kunden in Kolonialwarengeschäften vor, aber Menschen kauften sie nur selten. Deshalb reiste er nach Washington, wo er seinen Revolver dem amerikanischen Präsidenten Andrew Jackson zeigte. Dann bekam seine Firma die erste Bestellung für die amerikanische Armee. Ihre Soldaten benützten Colts im Krieg gegen die Indianer in Florida und hatten an der neuen Waffe Gefallen. Trotzdem wurden Colts im Osten, wo sie hergestellt wurden, nicht zu viel verkauft. Deshalb musste sich Samuel Colt anderen Projekten widmen. Er entwickelte zum Beispiel Unterwasserminen und erzeugte Unterwasserkabel. Die Waffenfabrik in Paterson wurde geschlossen.

Im Jahr 1845 begann der Krieg mit Mexiko. Samuel H. Walker, ein Ranger und Kapitän aus der Republik Texas, wo sich Colts großer Beliebtheit erfreuten, bestellte für seine Männer 1 000 Waffen. Gerade diese Bestellung rettete definitiv Colts Existenz. In der Zusammenarbeit mit Walker schuf Colt ein vervollkommnetes Modell von seiner Waffe. Er öffnete eine neue Waffenfabrik in Hartford: Colt?s Patent Fire-Arms Manufacturing Company, die bis heute im Betrieb ist. Kalifornischer Goldrausch erhöhte die Nachfrage nach neuen Waffen und europäische Länder zeigten auch Interesse an Colts. Deshalb musste Colt seine Produktion erweitern. Auf dem Gebiet neben dem Fluss Connecticut baute er eine neue Fabrik und auch einige Häuser für seine Arbeitsgeber. Er legte zehnstundige Arbeitszeit und einstundige Mittagspause fest.

Im Jahr 1861 begann der amerikanische Bürgerkrieg, in dem Colts wieder verbreitet wurden. Samuel Colt rückte zur Armee als Oberst ein, aber seine Truppe kämpfte nie und er verließ das Heer noch in demselben Jahr. Der berühmte Erfinder starb einige Monate später in Hartford im Alter von 47 Jahren.

Revolvermechanismus

Revolver erfreuen sich großer Beliebtheit, weil sie verlässlich sind und ihre Bedienung auch einfach ist. Ihre Konstruktion ist aber viel komplizierter als die Konstruktion von den Pistolen. Sie besteht im Drehzylinder mit 5 oder 6 Patronenlager. Kleinkaliberwaffen können sogar 8 Patronenlager beinhalten. In Revolver gehören Patronen mit einem Rand, der größer als die Patrone ist. Dank diesem Rand fällt die Patrone in den Patronenlager nicht. Man unterscheidet Revolver mit dem Single-Action-Abzug und mit dem Double-Action-Abzug. Im ersten Fall muss der Hahn vor jedem Schuss gespannt werden. Im zweiten Fall muss man auf den Auslöser drücken, was die Schießengenauigkeit senkt.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der automatische Revolver konstruiert, der doch mit dem ursprünglichen Colt praktisch nichts Gemeinsames hat.

Im Jahr 1873 wurde Colt 45 vorgestellt, der auch unter dem Namen Colt Peacemaker bekannt ist. Diese Waffe kam in beiden Weltkriegen zur Geltung. Amerikanischer General Patton, der am Ende des zweiten Weltkriegs die westböhmische Stadt Pilsen befreite, trug seit seinem ersten Einsatz in Mexiko seinen Colt mit dem Elfenbeinhandgriff immer bei sich. Einen Colt besaß auch britischer Offizier, Archäologe und Schriftsteller Lawrence von Arabien.