Der Niedergang der Gerberei. Wie sieht die Zukunft der Lederindustrie aus?

Von Modeschauen zum Überlebenskampf

In unserem letzten Artikel über die Geschichte der Lederwaren sind wir an der Schwelle der 1990er Jahre stehen geblieben. Mit dem Zusammenbruch des kommunistischen Ostblocks begann auch der Niedergang dieses traditionellen Handwerks.

Ein Vorbote späterer negativer Entwicklungen war der Niedergang bekannter Großunternehmen, die sich mit Pelzproduktion und Lederwarenproduktion beschäftigten.

Viele Marken kamen mit den plötzlichen Veränderungen der Marktbedingungen und dem Ausstieg aus den östlichen Märkten zurecht. Wenn sie nicht ganz verschwanden - die tschechische Marke Kara z. B. zerfiel „nur“ in mehrere kleineren Unternehmen, die in Privatbesitz übergingen - blieb nur ein Bruchteil ihres früheren Glanzes übrig oder sie gerieten praktisch in Vergessenheit.

Doch praktisch alle Gerbereien erlebten harte Zeiten. Dieser Trend änderte sich auch in den folgenden Jahren nicht wesentlich und erfasste nach und nach die meisten Länder Europas. Das Interesse an Leder- und Pelzprodukten ist jedoch nicht sofort gesunken.

Im Jahr 2011 war Pelz noch auf den Catwalk-Shows fast aller Modehäuser zu sehen: Er fehlte nicht in den Kollektionen von Lanvin oder Saint Laurent. Sechs Jahre später war jedoch klar, dass viele Modemarken den Verkauf von Pelzprodukten einschränken oder ganz beenden würden.

Die Tierschützer sind (nicht) alleine schuld

In Debatten über die (Nicht-)Verwendung von Leder- oder Pelzprodukten wird meist mit der inakzeptablen Behandlung von Tieren argumentiert. Es gibt jedoch mehrere Gründe, warum Gerber und Handwerker in verwandten Branchen mit einem langfristigen Rückgang der Nachfrage zu kämpfen haben:

1. Die wachsende Beliebtheit von Nicht-Leder-Materialien. Vor allem jüngere Generationen greifen zunehmend zu Produkten aus sogenanntem Kunstleder. Neben der Nachhaltigkeit spielen auch die deutlich niedrigeren Kosten der Kleidung und ihre leichtere Pflege eine wichtige Rolle.
2. Die Mode ändert sich immer schneller. In früheren Zeiten waren Leder und Pelz ein Zeichen von Luxus. Sie hoben nicht nur Ihr Outfit auf ein neues Niveau, sondern hielten mit ein wenig Pflege auch jahrelang. Heute jedoch ändern sich die Modetrends in einem wahnsinnigen Tempo, und „Slow Fashion“ (ein nachhaltiger Konsum von Kleidung) wird von immer weniger Menschen befolgt.
3. Tierschutz als soziales Thema. Tierschützer, aber auch Veganer oder Fans von veganem Leder weisen oft darauf hin, dass die Tiere unter schrecklichen Bedingungen gehalten werden: Sie werden lebendig gehäutet oder leben in völlig unpassenden Käfigen. Das Thema findet vor allem bei den jüngeren Generationen Anklang.
4. Gesetzesänderungen. Die Folgen der gesellschaftlichen Debatten spiegeln sich auch in den Gesetzen wider. In den letzten Jahren haben viele europäische Länder - z. B. das Vereinigte Königreich, Österreich, Belgien und die Tschechische Republik - Tierschutzgesetze eingeführt, die die Existenz von Pelzfarmen einschränken.

Traditionelle Handwerke basieren heute auf persönlicher Begeisterung            

Die unglücklichen Entwicklungen der vergangenen Jahre und die oben beschriebenen Umstände haben zum Niedergang des traditionellen Handwerks beigetragen. Gerber oder Handwerker in verwandten Berufen geben zu, dass die Lederindustrie tot ist.

Es fehlen Arbeitskräfte, die das Leder verarbeiten können. Außerdem hat sich die Lederproduktion in den letzten Jahren „nach Osten“ verlagert, zum Beispiel nach Rumänien oder Vietnam und in andere Teile Asiens.

Doch auch heute noch gibt es in vielen Ländern leidenschaftliche Menschen, die versuchen, dem Lederhandwerk wieder zu seinem früheren Glanz zu verhelfen, indem sie verschiedene Lederprodukte nach traditionellen Methoden herstellen.

Lederprodukte sind (noch) nicht Vergangenheit...

Lederwaren haben aber immer noch ihren Platz in der Gesellschaft. Handtaschen aus Leder (und das darin enthaltene Lederportemonnaie) sind aus dem Outfit vieler moderner Frauen nicht wegzudenken.

Eine weitere wichtige Gruppe sind Fans traditioneller Handwerkskunst oder Geschichteliebhaber. Die Liebhaber*innen von Lederkleidung und anderen Gebrauchsgegenständen schätzen nicht nur deren Langlebigkeit oder luxuriöses Aussehen, sondern auch ihren „ historischen Touch“: Leder als Rohstoff begleitet die Menschen ja schon seit Tausenden von Jahren!

Wenn Sie historische Gegenstände oder Kostüme mögen, mit denen Sie wie ein Wikingerkrieger oder ein Adliger aus der Renaissance aussehen, sind Sie bei uns genau richtig.

Welche Lederprodukte sollten in Ihrer Ausrüstung nicht fehlen?

• Handgefertigte Ledergürtel - ein elegantes Accessoire, das Ihr mittelalterliches Outfit perfekt abrundet (und Ihre Hose an Ort und Stelle hält).
• Ledergeldbörsen - eine Münzbörse, in der Sie ein paar Münzen für den Notfall aufbewahren können. Man weiß nie, wann und wo man sie brauchen kann! Fans älterer Zeiten ziehen vielleicht einen Lederbeutel vor: Man muss nur an der richtigen Stelle damit schütteln, und schon hat man die Aufmerksamkeit der Menschen sicher! Genau wie vor Hunderten von Jahren.
• Umhängetaschen aus Leder - ein praktisches Accessoire, das von der Vergangenheit inspiriert ist. Die wichtigsten Vorteile? Sie zeigen Ihren raffinierten Stil, Sie unterstützen das traditionelle Handwerk und Sie müssen nie wieder kleine Gegenstände in Ihren Taschen herumtragen.

Und wenn Sie den Geruch von echtem Leder lieben, sollten Sie sich auch die anderen Lederprodukte in unserem Sortiment ansehen, die mit Liebe zum Handwerk und Respekt für die Umwelt hergestellt werden!