Die interessante Geschichte der Lederprodukte: von den Anfängen bis heute

Die interessante Geschichte der Lederprodukte: von den Anfängen bis heute

Leder ist eines der ältesten natürlichen Materialien, die die Menschheit seit Urzeiten begleitet. Dass wir heute unsere Lieblingsjacke, -handtasche oder -schuhe aus Leder genießen können, verdanken wir unseren Vorfahren, die die Leder-Herstellung und -Verarbeitung seit Generationen verfeinert haben. Wie hat sich die Lederverarbeitung im Laufe der Geschichte entwickelt? Und ist sie immer noch ein vielversprechendes Handwerk, so wie es im Mittelalter war?

Eine Geschichte, die (fast) eine halbe Million Jahre alt ist...

Die ersten Versuche der Lederverarbeitung fanden wahrscheinlich fast 400.000 Jahre vor Christus statt. Darauf deuten archäologische Funde in England hin. In einem Gebiet in der Nähe des heutigen Dorfes Hoxne (Suffolk) haben Archäologen die Überreste von Steinwerkzeugen entdeckt, die möglicherweise zur Bearbeitung von Leder verwendet wurden.

Die prähistorischen Menschen jagten Wildtiere nicht nur wegen ihres Fleisches, sondern auch wegen ihrer ihres Fells. Denn sie lernten schnell, Kleidung aus Fell zu machen. Sie stellten fest, dass Leder und Fell ihre Körper besser vor Kälte schützen konnten.

Bald darauf scheinen unsere Vorfahren jedoch einen großen Nachteil entdeckt zu haben: Unbehandeltes Leder wird hart, bricht und verrottet schnell. Erst später wurde die Ledergerbung perfektioniert und die Techniken, die wir heute als Gerben kennen, kamen zum Einsatz.

Es handelt sich um ein Verfahren, mit dem Leder behandelt wird, um es widerstandsfähiger gegen Abnutzung und ungünstige Witterungseinflüsse zu machen. Dieses Verfahren verlängert nicht nur die Lebensdauer des Leders, sondern verleiht ihm auch sein charakteristisches Aussehen.

WUSSTEN SIE, DASS... eine der ältesten Methoden der Gerbung verwendete Fett und Rauch („Fett-Rauch-Gerbung“)? Dies zeigt sich besonders in der deutschen Sprache, wo der Begriff „Rauchware“ noch heute für Tierfelle verwendet wird.

Das Auf und ab des Gerberberufs

Das Gerberhandwerk blühte bereits im antiken Griechenland auf. Es war jedoch eine eher unbeliebte Arbeit, die hauptsächlich von Sklaven ausgeführt wurde. Damals wurde Leder nicht mehr nur für Kleidung verwendet, sondern auch als dekoratives Material, zum Beispiel für Polstermöbel.

Doch erst im Mittelalter kam die Lederindustrie richtig in Schwung. Ab dem 10. Jahrhundert gewannen die Zünfte allmählich an Macht, und das beeinflusste auch die Entwicklung des Handwerks.

Im Hochmittelalter entstanden auch professionelle Lederarbeiter, und es bildeten sich nach und nach verschiedene Berufe heraus: Kürschner, Schuhmacher, Täschner und Harnischmacher.

WUSSTEN SIE, DASS... im letzten Jahrhundert es noch in fast jedem Ort dieser Welt eine Gerberei gab? Ähnlich wie bei der „ Plattnerei“ und anderen traditionellen Handwerken geben uns Straßennamen einen Hinweis. Familiennamen und Straßennamen erinnern an die alten Zeiten: Gerbermann, Lohgasse, Gerbergasse, Weißgerber usw.

Leider, genau wie andere Handwerke wurde auch das Gerberhandwerk von der Entwicklung der Industrie im 18. und 19. Jahrhundert und dem allmählichen Übergang zur industriellen Produktion beeinflusst. Die Arbeit der kleinen Handwerker ging mit der Ausweitung der Massenproduktion allmählich zurück.

Man kann jedoch sagen, dass der „wirkliche“ Niedergang des Lederhandwerks (in ganz Europa) erst in der neueren Geschichte stattfand - nach 1989, als mehrere wichtige Lederverarbeitungsbetriebe, zum Beispiel in Osteuropa, geschlossen wurden.

Lederprodukte heute

Moderne Gerbereien haben ganz andere Möglichkeiten als unsere Vorfahren. Spezialisierte Werkzeuge und neue Arten von Chemikalien haben die Herstellung von Lederprodukten auf eine neue Stufe gehoben.

Trotz der Innovationen haben sich jedoch einige handwerkliche Techniken aus der Vergangenheit erhalten. Einige Unternehmen bevorzugen bei der Verarbeitung von Leder sogar traditionelle Methoden, da nur so die einzigartige Struktur ihrer Lederprodukte sichtbar gemacht wird.

Heute wie damals ist Leder ein Synonym für Luxus, und seine Liebhaber sind bereit, für Qualität mehr zu bezahlen. Ein Notizbuch mit Ledereinband oder ein Ledergürtel, eine Umhängetasche oder Handschuhe – all diese Accessoires haben nach wie vor ihren Platz in unserem Leben.

WUSSTEN SIE, DASS... unser Sortiment einzigartige Lederprodukte enthält, die Sie sonst nirgendwo kriegen können? Sehen Sie sich zum Beispiel unsere handgefertigten Ledergeldbörsen an, die Ihr (mittelalterliches) Outfit perfekt ergänzen und viele Jahre lang halten werden.

Ein vielversprechender Beruf oder ein vom Aussterben bedrohtes Handwerk?

Obwohl das Interesse an Lederprodukten (nicht nur) in der Modebranche groß ist, hat dieses Handwerk in dem Europa seine besten Jahre wohl endgültig hinter sich. Oder ist das Gegenteil der Fall? Seit den frühen 1990er Jahren sind mehr als drei Jahrzehnte vergangen. Wie haben diese Jahre die weitere Entwicklung des Lederhandwerks beeinflusst?

Darüber werden wir in einem folgenden Artikel sprechen, in dem wir uns damit beschäftigen, wie das Lederhandwerk heute betrieben wird.

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