Wie sahen die Drei Musketiere in Wirklichkeit aus?
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Einen Musketier erkennt man an seiner Muskete
Als Musketiere wurden Fußtruppen seit dem späten 16. Jahrhundert bezeichnet, die mit einer sogenannten Muskete – einem Vorderladergewehr mit glattem Lauf - ausgestattet wurden. Sie trugen eine typische Musketier-Uniform, mit Hemd, Weste, Hose, Schärpe und einem Hut.
Schießpulver gebraucht
Musketen hatten ein Luntenschloss: die Lunte im „Hahn“ konnte durch einen Hebelmechanismus mit dem glimmenden Ende auf das Pulver in der Pfanne gedrückt werden, und das brennende Pulver entzündete dann die Treibladung.
Die Musketenpatrone konnte das Ziel in einer Entfernung von 200 bis 300 Meter treffen, aber das Laden der Waffe war zeitaufwendig und kompliziert. Daher waren die Musketiere auf dem Schlachtfeld immer mit Pikeniere mit Lanzen verteidigt. Das langsame Luntenschloss wurde schließlich durch Steinschloss und Steinschlosspistolen ersetzt.
Ohne Schießpulver konnte ein Soldat mit einer Muskete im Kampf nicht viel ausrichten - er musste immer einen Vorrat dabei haben. Deshalb trug er einen Lederriemen, ein sogenanntes Bandelier, an dem Fläschchen hingen, die mit Schwarzpulver gefüllt wurden. Die kleinen Behälter wurden auch Apostel genannt. Für größere Mengen an Schießpulver hatten die Soldaten Pulverhörner.
Und falls das Pulver oder die Munition ausgingen, hatten die Musketiere noch Bajonette. Bajonette waren Stichwaffen, die am Lauf von Musketen befestigt wurden.
Die königliche Garde verwendete eher kalte Waffen
Schwarzpulver, Schusswaffen, Luntenschloss. Diese Dinge sieht man in der berühmten Romantrilogie „Die Musketiere“ (1844-1850) von Alexandre Dumas irgendwie nicht.
Die berühmten Helden Athos, Porthos, Aramis und d´Artagnanwaren eher elegante Fechter mit Degen oder anderen Fechtwaffen jeden Feind besiegen konnten. Sie hatten ja auch eine extrem wichtige Aufgabe - den König selbst zu schützen.
Buch- oder Filmadaptionen der Drei Musketiere führen uns oft direkt in das Innere des königlichen Palastes. Die Realität sah jedoch etwas anders aus. Die königliche Garde beschützte den Monarchen nur außerhalb des Palastes, die Männer hatten keinen Zugang zum Gebiet hinter seinen Toren.
Und noch etwas. Nur Adligen konnten Musketiere werden. Obwohl es im Buch von aristokratischer Herkunft hauptsächlich im Zusammenhang mit Athos gesprochen wird, war es nach historischen Fakten viel strenger. Nur ein Mann von edlem Blut konnte ein Musketier werden. Eine berühmte Karriere für einfache Fechter kam überhaupt nicht infrage.
Die Drei Musketiere in Geschichte
Alexandre Dumas hat in Drei Musketiere vielleicht ein paar Dinge angepasst. Manche behaupten, dass er sogar die Geschichte von seinem Kollegen Auguste Jules Maquet gestohlen hat. Seine Helden waren aber echte Menschen, die wirklich gelebt hatten.
Die Franzosen Armand de Sillègue d’Athos d’Autevielle (Arthos), Isaac de Portau (Porthos), Henri d’Aramitz (Aramis) und Charles de Batz-Castelmore, Graf d'Artagnan (d’Artagnan) lebten wirklich im 17. Jahrhundert, und sie beschützten den französischen König.
d’Artagnan war kein Adliger
Mit Ausnahme von d'Artagnan waren alle von adliger Herkunft. Obwohl er nicht aus einer bedeutenden Adelsfamilie stammte, war sein Vater der Befehlshaber der Leibgarde von König Heinrich IV. Der junge d'Artagnan brauchte die Hilfe einer Freundin der Familie, Madame de Treville, bevor er zum Mitglied der königlichen Garde werden konnte. Etwas später war er sogar ihr Kommandant.
Die Popularität der Musketiere führte zu Dutzende von Verfilmungen. Welche sind die besten?
Die abenteuerlichste und romantischste Version von Athos, Porthos, Aramis und d'Artagnan bleibt die zweiteilige Adaption von 1973-1974 (im Original Los tres Mosqueteros und Los cuatro mosqueteros).
Die vielleicht bekannteste Version von Dumas Die drei Musketiere ist die gleichnamige Version von 2011, mit Logan Lerman als d'Artagnan und Orlando Bloom als Herzog von Buckingham.
Echte Kenner sollten sich die seltsame Verfilmung des Romans von 2001 mit dem Titel Musketier nicht entgehen lassen. Es handelt sich um eine Verfilmung mit östlichem Einfluss, und zeigt ein bisschen von asiatischer Kunst.
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