Wie sahen berühmte Musketiere in Wirklichkeit aus?
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Ihre Heldengeschichten entstammen größtenteils der Vorstellungskraft des Autors. Aber die historischen Gestalten, die als Inspiration für die Hauptfiguren des Romans dienten, sind echt. In der Tat waren Armand de Sillegue d'Athos d'Autevielle, Isaac de Portau und Henri d'Aramitz im Dienst der königlichen Musketiere und wie ihre Namen andeuten, auch Adlige.
Nur Adligen konnten Musketiere werden
Obwohl es im Buch von aristokratischer Herkunft hauptsächlich im Zusammenhang mit Athos gesprochen wird, war es nach historischen Fakten viel strenger. Nur ein Mann von edlem Blut konnte ein Musketier werden. Eine berühmte Karriere für einfache Fechter kam überhaupt nicht in Frage.
In der Buchhandlung schlendern die Musketiere sogar durch den königlichen Palast, was damals nicht möglich war. Die königliche Garde beschützte den Monarchen nur außerhalb des Palastes, die Männer hatten keinen Zugang zum Gebiet hinter seinen Toren. Darüber hinaus verwendeten die Helden des Romans und die echten Mitglieder der königlichen Wachmannschaft keine Musketen, sondern eher kalte Waffen.
Der arme Junge d´Artagnan war eher ein armer Graf
Aus historischer Sicht war auch die Figur von d'Artagnan interessant, der jedoch einige Jahrzehnte später lebte als in den berühmten Romandarstellungen. Obwohl er nicht aus einer bedeutenden Adelsfamilie stammte, war sein Vater der Befehlshaber der Leibgarde von König Heinrich IV. Er musste zunächst in der königlichen Armee dienen, um sich in die Musketiere einreihen zu können. Als er Musketier wurde, war er kein junger Mann, sondern ungefähr vierzig Jahre alt.
Außerdem war Dumas nicht der erste, der über d'Artagnan geschrieben hat. Er hatte keine Angst, die Idee von Gatien de Vrat Courtilz de Sandras zu übernehmen, der 1700 den Roman „Gedenken an Graf d'Artagnan, den Kapitän der ersten Kompanie der königlichen Musketiere“ veröffentlicht hat. Direkte Inspiration von der Geschichte einer der vier Hauptfiguren war nicht die einzige beim Schriftsteller Dumas.
Die innovative Idee, Bücher über Musketiere zu schreiben, gehörte ihm ursprünglich auch nicht. Am Anfang stand im Zusammenhang mit den Drei Musketieren der ehemalige Geschichtsprofessor August Maquet. Beide Männer schrieben zusammen fünfzehn Romane, aber Maquet konnte seine Geschichten mit dem richtigen Charme nicht verzieren, deshalb hat Dumas diese Ideen ausgearbeitet und später veröffentlicht.
Musketiere in Geschichte
Als Musketiere wurden Fußtruppen bezeichnet, die mit einer sogenannten Muskete – einem Vorderladergewehr mit glattem Lauf - ausgestattet wurden. Männer benutzten jedoch eher Degen, Dolche und weitere kalte Waffen, die für Nahkampf geeignet waren. Erste Musketiere tauchen in der Infanterie am Ende des 16. Jahrhunderts auf. Sie kämpften oft ohne Rüstung und weil sie nicht genug Feuerkraft hatten, um die feindlichen Kämpfer von ihren Körpern fernzuhalten, hatten sie ihre eigenen Beschützer. Diese wurden Pikeniere genannt und waren oft gut zur Verteidigung gerüstet.
Heute kennen wir die Musketiere in ihrer romantischen Auffassung – als Elegante mit Federn auf ihren Hüten. So sahen sie um die Wende zum 17. Jahrhundert aus. Gewöhnliche Soldaten hatten jedoch oftmals eine viel einfachere Bekleidung.
Fechter kleideten sich nach zeitgemäßer Mode
Die Kleidung der Musketiere unterschied sich kaum von damaliger Kleidung der Zivilbevölkerung sowohl in Büchern als auch in der Realität. Die Grundsilhouette bestand aus einer weiten knielangen Hose und einem taillierten Wams. Fußtruppen trugen an ihren Füßen Woll- oder Leinstrümpfen und einfache niedrige Stiefel, denn sie verbrachten mehr Zeit mit Marschieren als mit Kämpfen. Kniehohe Stiefel wurden dann von Reitern und höheren Offizieren getragen.
Die Köpfe der Musketiere waren mit charakteristischen breiten Hüten bedeckt, die ihre Träger vor Sonnenstrahlen und Regen schützen sollten. Sie wurden aus starkem Filz genäht und konnten sogar einen schwächeren Schlag dämpfen. Einige Musketiere schützten jedoch ihre Köpfe mit einem Infanteriehelm. Der echte Musketier war also kein bisschen ähnlich dem Geschöpf von Dumas.
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