Wer waren Gladiatoren? Von Sklaven zu den Prominenten
Inhaltsverzeichnis
- Sie töteten, um den Tod des Herrschers zu ehren
- In den Spielen ging es nicht nur um den Kampf, wichtig war auch die Politik und der Handel
- Die Sklaven begegneten in der Arena auch den Herrschern
- In der Arena würden Sie auch einen Löwen oder Walfisch finden
- Was geschah mit den Gladiatoren im Ruhestand?
Sie töteten, um den Tod des Herrschers zu ehren
Die Tradition der berühmten Kämpfe begannen die Beerdigungsrituale. Die Sklaven sollten durch ihren Kampf ums Leben den Tod ihres Herren feiern. Der erste Kampf dieser Art sollte im Jahr 264 vor der Zeitwende stattfinden. Damals kämpften drei Lebeigene eines Herren miteinander. Dieses Ereignis wurde von seinen Söhnen veranstaltet. Sie glaubten nämlich, dass die Menschenopfer die G?tter erweichen und dadurch den Fortgang ihres Vaters auf die andere Welt erleichtern würden. Die Beerdigungsrituale wurden so beliebt, dass die Aristokraten bald begannen, sich darin zu überbieten, wer ein großartigeres Massaker veranstaltet. Um den Kampf fürs Publikum attraktiver zu machen, begannen die ersten Gladiatorenschulen zu entstehen. In dieser Zeit entstand auch diese Bezeichnung der Kämpfer – Gladiatoren. Den Namen tragen sie nach dem Namen des Schwertes Gladius, mit dem sie kämpften.
In den Spielen ging es nicht nur um den Kampf, wichtig war auch die Politik und der Handel
Neben dem Hauptgeschehen, also den blutigen Kämpfen, geschahen auch viel wichtigere Sachen. Die Politiker gewannen auf dieser Weise Popularität der Massen. Gleichmäßig schmarotzten bei den Kämpfen die Sklavenhändler und die Trainer der Kämpfer. Ähnlich wie bei den Baseballspielen kamen auch Agenten in die Arena, um sich die Kämpfe anzuschauen und neue talentierte Gladiatoren zu suchen.
Die Trainer waren zwar nicht in der Bevölkerung beliebt, in der Gesellschaft hatten sie keinen guten Ruf. Darüber mussten sie sich aber keinen Kopf machen, weil sie zu den reichsten römischen Bürgern zählten. Die Kämpfer waren einer harten Dressur unterworfen. Die erfolgreichsten Sportler konnten dann angenehmes Wohnen, einen eigenen Masseur oder erstklassige Gesundheitspflege erreichen.
Die Sklaven begegneten in der Arena auch den Herrschern
Die Vorstellung, dass die Gladiatoren nur die Armen waren, die immer um einen weiteren Tag ihres Überlebens kämpften, ist aber falsch. Unter den Kämpfern waren Sklaven, Verbrecher, Kriegsgefangene aber auch freie Römer. Manchmal erschienen unter ihnen auch die Kaiser selbst. Oft gewannen sie große Beliebtheit bei den Massen in der Arena, für andere war der Kampf vor einem Publikum große Lust.
Führten sie die Kämpfe mit irgendeiner Absicht, das Ergebnis war nicht immer ganz klar. Der Kaiser musste um jeden Preis gewinnen. Zum Beispiel Commodus setzte sich mit 700 Gegner auseinander. So viele Kämpfer besiegte er nicht dank einem erstaunlichen Talent, Training oder einer perfekten Ausrüstung. Seine Gegner ließen ihn lieber gewinnen, weil sie befürchteten, was passieren würde, falls sie den Herrscher nur leicht gekratzt hätten.
In der Arena würden Sie auch einen Löwen oder Walfisch finden
Derselbe Kaiser rühmte sich gerne, dass er in einem Kampf 100 Löwen tötete. Er sagte dazu jedoch nicht, dass er diese Löwen mit einem Bogen erschoss, während er an einem sicheren Ort stand. Es ist interessant, dass er sich für diesen Tiermassaker 1 Million Sesterzen auszahlen ließ, was in den heutigen Verhältnissen mit mehreren Hunderten Millionen Kronen vergleichbar wäre.
Genauso wie Commodus liebte diese blutigen Kämpfe auch der Kaiser Caligula. Sein berühmtester Auftritt war der Kampf mit einem Schwertwal. Er ließ den Wal ans Festland bringen und beim Skandieren des Publikums tötete er ihn auf brutaler Weise.
Was geschah mit den Gladiatoren im Ruhestand?
Viele von ihnen starben im Kampf, was geschah aber mit anderen Gladiatoren? Hinsichtlich dazu, dass der Großteil der Gladiatoren Sklaven war, war ihr Hauptziel, ihre Freiheit zu gewinnen. Der Funke der Hoffnung war für sie, das Schwert aus Holz mit den Namen Rudis zu gewinnen. Es symbolisierte Freiheit. Der Besitzer eines solchen Schwertes war nicht mehr ein Sklave, konnte Land besitzen und sich wie ein freier Bürger verhalten. Das Schwert konnte der Gladiator nach einem ausgezeichneten Kampf erhalten, oder falls er die Sympathie des Publikums gewann. Die Kämpfer im Ruhestand wurden dann Trainer der jungen Kämpfer und wirkten als ihre Behüter. Die berühmten Kämpfe endeten im Jahr 393, wann sie vom Kaiser Theodosius verboten wurden. Das bedeutete aber gleichzeitig nicht, dass die Sklaverei zu Ende war.
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