Lernen Sie die berühmtesten Hexen der Weltgeschichte kennen
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Hexen aus Salem
Als die 9-jährige Betty Parris und ihre 11-jährige Cousine Abigail Williams beide begannen, an unerklärlichen Anfällen zu leiden, schrieb man das Jahr 1692 in Salem, im amerikanischen Staat Massachusetts. Die kleinen Mädchen krümmten sich in unnatürlichen Positionen, schrien, gaben höchst seltsame Töne von sich und versteckten sich unter dem Möbel. Der angerufene Arzt diagnostizierte diese Anfälle als Hexenwerk. Er hatte aber keine Ahnung davon, dass er dadurch einen der größten Hexenjagd initiierte.
Die Schuld dafür wurde denjenigen zugeschrieben, die am meisten dem damaligen Profil einer Hexe entsprachen. Der obdachlosen Bettlerin, Sarah Good. Der absonderlichen Einzelgängerin, die die Gesellschaft mied, Sarah Osborne. Und der Frau mit dunkler Haut, Titubu. Diese sollten den Mädchen schaden und durch ihre Flüche ihnen die Anfälle herbeiführen. Schon nach dem ersten Verhör am 1. März 1692 wurden sie schuldig gesprochen und mussten ins Gefängnis gehen.
Während Sarah Good und Osborne ihre Schuld ablehnten, Tituba bekannte sich und versorgte sogar die Salemer Gerechtigkeit mit weiteren Namen. Unter denen auch Rebeca Nurse – eine unbescholtene und ehrlich gläubige Wäscherin. Wenn auch so eine ordentliche Frau Hexe sein kann, muss man auf der Hut sein, sagte man offenbar damals in Salem und während paar Monate endete 6 Zehnten Verdächtige der Hexerei im Gefängnis. Vielleicht überrascht Sie die Tatsache, dass es unter den Hingerichteten auch eine Reihe von Männern gab.
Für das Ende dieses Wahnsinns tritt später der Gouverneur William Phips ein (er ordnete paradoxerweise früher die Einrichtung eines Sondergerichtes an, das verantwortlich für die Hinrichtungen war.) Den Befehl zum Anhalten der Prozesse erteilte er angeblich, um die Unschuldigen vor Willkür der herzlosen Richter zu schützen. Man sagt jedoch, dass hinter der Entscheidung der Fakt stand, dass unter den Beschuldigten auch seine Ehefrau Mary war …
Hexenverfolgung in der Geschichte
Hexerei wird schon im tiefen Mittelalter erwähnt. Codex Hammurapi bestrafte den Verdacht auf Hexerei mit dem Wasserordal. Dieses wurde so durchgeführt, dass man den Verdächtigen ins Wasser eintauchte und falls der Verdächtige zum Boden versank, war er unschuldig – das Wasser nahm ihn auf. Falls er aber ertrank, war er schuldig, weil das Wasser ihn ablehnte. Gegen Hexerei war auch Tora (das grundlegende Dokument des Judentums) – hier bestrafte man ein bisschen härter – durch Steinigen oder Pfählung. Der Feuertod kam dann mit dem römischen Recht mit, besonders strenge Gesetze gegen Hexen wurden vom Kaiser Diokletian erlassen.
Alice Kyteler
Diese Frau lebte in irischer Stadt Kilkenny seit Ende des 13. bis Anfang des 14. Jahrhunderts und die Ortseinwohner nahmen sie nie völlig auf, obwohl sie eine einflussreiche Adelige war. Wahrscheinlich war es wegen ihrer holländischen Herkunft. Alice Kyteler war viermal verheiratet – das allein gefiel den Mitgliedern der damaligen redlichen Gesellschaft nicht – abgesehen davon, dass alle ihre Ehemänner unter unklaren Umständen starben.
Als ihr vierter Ehemann starb, begann sich der Verdacht zu verbreiten, dass sie ihn vergiftete, wie die 3 vorige Männer. Die Dauern der Ehen schienen noch dazu verdächtig seltsam – die erste hielt 5 Jahre aus, die zweite 6, die dritte 7 und die letzte 8 Jahre. Ein Zufall? Die Einwohner von Kilkenny und Kinder der Ehemänner von Alice glauben es nicht.
Der Hexerei und Anwendung von Giften gegen ihre Partner wurde sie nämlich allmählich von allen Nachkommen ihrer Ehemänner beschuldigt. Die Beschuldigungen häuften sich und man fügte auch Tieropfer, Teufelsanbetung und Missbrauch von eigenen Kräften zur Manipulation der Christen zu. Für die Untersuchung war der Bischof Richard de Ledrede zuständig, dem es endlich gelang Alice ins Gefängnis zu stecken und Kyteler wurde zur ersten irischen Frau, die wegen Hexerei verurteilt wurde. Im Jahr 1324 sollte sie verbrannt werden.
In der Nacht vor der Hinrichtung verschwand sie aber unerklärlich aus ihrer vergitterten Zelle ...
Hexen aus der Gegend von Jeseník und Šumperk (Tschechien)
Hexen kehrten auch bei den Ländern Tschechiens ein – beziehungsweise bei Schlesien. Im 17. Jahrhundert begann sich Rinderpest zu verbreiten und den Verlust des wertvollen Viehs schrieb man dunklen übernatürlichen Kräften zu. Die erste Beschuldigung entstand im Sterbebett von Kryštof Schmied, der seine Ehefrau der Giftmischerei und Hexerei beschuldigte.
Barbora Schmied wurde so lange gefoltert, bis sie 6 andere Frauen beschuldigte. Alle wurden verbrannt. Eine von denen, Marta Wenzel, bekannte sich schuldig, dass sie unsichtbar in die umliegenden Keller flog, Milch stahl, daraus Hexenbutter vorbereitete und das Vieh und ihren Ehemann vergiftete. Sie flog auch zusammen mit weiteren Hexen zum Sabbat, wo sie auch während Orgien auf das Christentum verzichtete.
Weitere Hexenprozesse gab es zwischen den Jahren 1636-1641, wann eine Serie von Hinrichtungen in Nieße bei Zlaté Hory einen dortigen Henker zum Protest zwang. Dieses war erfolgreich und er erzwang sich einen Ofen für Hexen.
Diese größten Hexenprozesse in Tschechien wurden aber durch die schwedischen und kaiserlichen Truppen und den 30-jährigen Krieg unterbrochen. Nach dem Ende des Kriegs, im Jahr 1648, kam die größte und grauenhafteste Welle der Hexenbrände, bei denen insgesamt 155 Personen im Scheiterhaufen verbrannt wurden. Das Inquisitionstribunal siedelte damals in Velké Losiny (Groß Ullersdorf). Alles begann bei Uršula Schnurzel, die sich beim Foltern zu einer mehr als 20-jährigen Hexenkarriere bekannte. Danach folgte eine Welle von Anzeigen und extrem kurzen Gerichtsverfahren. Die damaligen Opfer endeten schon nach 14 Tagen in den Flammen …
Hexenverbrennungen
Die Verbrennung der Hexen war grauenhaft, warum feiert man also in der Nacht am 30.April Reigentanz der Hexen, manche tragen Kostüme der Zauberer und große Feuer werden gemacht? Es wurde nämlich von alten heidnischen Kelten gemacht und an diesem Tag zwischen dem Frühlingsäquinoktium und Sommersonnenwende wurde der Frühling willkommen. Sie glaubten daran, dass das Feuer magische Kraft hatte und sie verehrten dadurch den Sonnengott Belenus. Am Abend vor diesem Feiertag löschten die Kelten alle Feuer und begrabten dadurch symbolisch alles Böse. Am Feiertag zündeten sie dann neue Feuer an, sodass alles, was keusch war, vom Anfang an beginnen konnte.
Moll Dyer
Haben sie diesen Namen nie gehört? Vielleicht haben sie aber den Film Blair Witch Project gesehen, wo sie die Hauptrolle spielte, obwohl man sie nicht einmal sehen konnte.
Diese mutmaßliche Einwohnerin der Stadt Leonardtown in amerikanischem Maryland inspirierte viele dortige Geschichten und Filme. Dyer lebte am Ende des 16. Jahrhunderts und weil ihre Mitbewohner sie der Hexerei beschuldigten, wurde sie einer Nacht aus ihrem Zuhause vertrieben. Nach paar Tagen wurde ihre Leiche gefunden, die zu einem großen Stein angefroren war.
Aber ihr böswilliger Geist verfolgt und terrorisiert laut Legenden alle, die sich ihrer bewachsenen Holzhütte annähern. Als eine Rache für die, die ihr Unrecht taten ...
Wie Sie sehen können, die Hexen sahen auch anders aus als nur eine alte Frau mit einer Warze und einem Zaubererhut auf dem Kopf.
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